Hildesheimer Allgemeine

Juli 7, 2022

Aktuelles

Hildesheim. Der Umbau der früheren Bahnhofsschule in ein Bürogebäude schreitet immer weiter voran. Inzwischen seien im Kaiserstraßen- Flügel rund 1500 Quadratmeter fertigstellt, sagte Stephan Lott am Mittwoch der HAZ – das entspricht ungefähr der Hälfte der gesamten Fläche in diesem Teil des Gebäudes.

 

Lott arbeitet beim Architekturbüro Guder Hoffend, welches das Projekt des hannoverschen Steuerberaters und Wirtschaftsprüfers Peter Seide betreut. Dieser hat für Donnerstag zu einer Art Richtfest eingeladen – das hat vor allem mit dem zutun, was derzeit außen an dem rund 120 Jahre alten Gebäude geschieht .So nimmt an der Ecke Kaiserstraße/ Lüntzelstraße seit einiger Zeit der neue Giebel Gestalt an. Oder besser gesagt, der alte Giebel. Denn das Bauteil ist dem historischen Vorbild nachempfunden, das im Bombenhagel im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war. Die städtische Denkmalpflegerin Maike Kozok hatte Seide den Wiederaufbaunahegelegt. Doch für den Investor, der auch andernorts Immobilien besitzt, ist das Ganze viel mehr Herzensangelegenheit denn Auflage: Seide sei sehr an wertigen Gebäuden gelegen, sagt Architekt Lott, der bereits bei mehreren Projekten mit dem Hannoveraner zusammengearbeitet hat. Den Entwurf für den Giebel hat Lotts Büro-Kollegin Mona Ehlers anhand eines Fotos und dem Aussehen ähnlicher Gebäudeerstellt.

Bis die Rekonstruktion abgeschlossen ist, dauert es zwar noch einige Monate; laut Lott dürfte es am Jahresende so weit sein. Doch bereits jetzt lassen sich die endgültige Dachform und der Giebel an sich von der gegenüberliegenden Straßenseite erahnen. Den Sommer über würden die Klinker arbeiten erledigt, kündigt Lott an: „Alle Steine werden nach dem historischem Vorbild neu erstellt.“ Zum Jahresende soll dann auch der gesamte Kaiserstraßen-Flügel des 120 Jahre alten Gebäudes fertig um-gestaltet sein. Den ersten Mieter hat Seide bereits; der Einzug ist für Anfang 2023 vereinbart. Nach Lotts Angaben gibt es zudem vier weitere Interessenten – sowohl für Flächen unter 400 Quadratmetern als auch für größere Einheiten. Es handele sich um Rechtsanwälte und Steuerberater, berichtet der Architekt. Seide hat die einstige Bahnhofsschule 2015 von der Stadt gekauft, seit vier Jahren läuft der Umbau. Das Gebäude hat eine mögliche Nutzfläche von rund 6000 Quadratmetern; Seide lässt es in zwei Abschnitten herrichten: Den Anfang machte der Flügel zur Kaiserstraße, im nächsten Jahr soll dann der Teil in Richtung Lüntzelstraße folgen. Der sei im Rohbau fertig, berichtet Lott, „auch die Heizung ist drin“. Doch mit dem Innenausbau wolle man warten, um flexibel auf die Wünsche von Mietern einzugehen. Die Arbeiten seien grundsätzlich im Zeitplan; allerdings gebe es einen leichten Verzog wegen Lieferengpässen bei Baustoffen.